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Missionsschwestern |
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Chronologie Jesus Christus, Gottes Sohn, kam - vom Vater gesandt - auf diese Erde, um allen Menschen Kunde zu bringen von der erbarmenden Liebe und verzeihenden Güte des Vaters. Seine Liebe sollte soweit gehen, dass Er Sein Leben hingab, als Lösepreis für viele. Diese Frohbotschaft richtete Jesus an alle, die Ihn in Wahrheit suchten und Seine Liebe besonders brauchten; und dies waren die Armen. Und allen jenen, die auf Seinen Ruf hörten und alles zurückließen, um bei Ihm zu sein, vertraute Er die Aufgabe an: Geht in alle Welt, lehrt alle Völker und taufet sie. Seit jener Zeit vernahmen viele Männer und Frauen den Anruf Christi und traten in Seine Nachfolge, um Seine Sendung fortzusetzen. In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts erging an den deutschen Jesuiten und Missionar, Pater Antonius Maria Bodewig, ein Ruf in der Berufung. Von 1873 bis 1876 im Missionsgebiet der deutschen Jesuiten in Bombay, Indien, tätig, fühlte Pater Bodewig bald die Notwendigkeit eines intensiveren Einsatzes für das eigentliche Werk der Verkündigung in Indien. Er dachte an eine Missionsgesellschaft, die sich der Evangelisierung Indiens widmen sollte; und hier schwebte ihm vor allem die Stadt Benares, das religiöse Zentrum der Hindus, vor Augen. Pater Bodewig hatte keine Ruhe, bis Christus, der Sohn der unbefleckten Jungfrau Maria, „das Haupt dessen zertreten sollte, welcher der Urheber der Sünde und alles Bösen ist" (vgl. Gen 3, 15), und Er - Christus - auch in der Stadt Benares Seine Herrschaft antreten würde. Die Errichtung eines Heiligtums zu Ehren der unbefleckten Gottesmutter in der Stadt Benares (Varanasi) war seine große Sehnsucht. Und dieses sein Anliegen konnte in den letzten Jahrzehnten zum Teil schon verwirklicht werden. Ein weiteres Anliegen Pater Bodewigs war die Heranbildung von Schwestern, die sich der Erziehung der weiblichen Jugend widmen sollten, und auch der Hebung der sozialen Stellung bei den indischen Frauen, vor allem der Sorge für die Witwen (Zanana-Schwestern). Nach reiflicher Überlegung verließ Pater Bodewig im Jahre 1888 die Gesellschaft Jesu und begann im Jahre 1890 in seiner Heimatstadt Köln mit der Gründung der „Missionsgesellschaft der Unbefleckten Empfängnis". Er widmete sich dieser Aufgabe mit großem Eifer; und bald zeigten sich auch sichtbare Erfolge, indem sich viele junge Menschen Männer und Frauen - um ihn scharten. Jedoch brachte das Zusammentreffen unglücklicher Umstände während dieser Zeitperiode das begonnene Unternehmen zum Scheitern, indem die kirchliche Genehmigung versagt wurde. Pater Bodewig erlitt die Ohnmacht des Karfreitags - ein Los, das oft prophetischen Menschen zufällt, die ihrer Zeit im Geiste voraus sind. Nach vielen seelischen Leiden und Enttäuschungen starb er in Rom am 8. Januar 1915. Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein. Wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht.
Das Charisma Pater Bodewigs lebte weiter in den Brüdern und Schwestern, die trotz vieler Widerstände über seinen Tod hinaus treu aushielten. Eine dieser Gruppen, die Pater Bodewig bereits im Jahre 1906 nach Wien entsandt hatte, gründete im Jahre 1916 das Katholische Missionswerk für Indien. Die Seele und der große Förderer dieses Unternehmens wurde der damalige Universitätsprofessor Dr. Theodor Innitzer, der die Pioniere in ihrem Vorhaben bestärkte. Unter diesen verdienen besondere Erwähnung: Bruder (später Pater) Paul Sonntag, der die Gruppe der Brüder anführte; Mutter M. Xaveria Blas, die die erste Generaloberin der neuen Kongregation wurde; Sr. M. Theresia Gromöller, die die Leiterin der Schwesterngruppe in Mariaveld war; und Sr. M. Hieronyma Willmes, eine der ersten Pionierinnen in Indien. Inspiriert vom Rundschreiben des großen Missionspapstes Leo XIII. vom 24. Juni 1893, führte Dr. Innitzer das in die Hände genommene Werk zur kanonischen Errichtung einer Missionsgesellschaft in der Erzdiözese Wien. Diese erfolgte am 1. Juli 1923 durch den damaligen Erzbischof von Wien, Dr. Gustav Kardinal Piffl, unter dem Titel: Missionsgesellschaft Königin der Apostel Dr. Theodor Innitzer wurde der Superior der neuen Missionsgesellschaft und blieb der geistliche Vater der Schwestern, auch nach seiner Ernennung zum Erzbischof von Wien, bis zu seinem Tode am 9. Oktober 1955. Wenn wir von unseren Gründern sprechen, dann denken wir mit Dankbarkeit an Pater Antonius Maria Bodewig, der uns das Charisma, die Sicht und die marianische Ausrichtung als kostbares Erbe hinterließ - eine Vision, die durch Gottes Güte so augenscheinlich in Indien und besonders in Benares verwirklicht wurde. Wir denken an Dr. Theodor Kardinal Innitzer, der sich dieses Charisma zu eigen machte und in jeder Weise förderte, bis die junge Missionskongregation von Seiten der Kirche ihre Anerkennung fand, der sich auch weiterhin einsetzte, so dass unsere Kongregation bereits am 7. April 1949 mit dem DECRETUM LAUDIS ausgezeichnet werden konnte und am 29. Februar 1964 endgültig die päpstliche Approbation erhielt.
So ist weder der etwas, der pflanzt, noch der, der begießt, sondern nur Gott, der wachsen lässt. Wer pflanzt und wer begießt beide arbeiten am gleichen Werk, jeder aber erhält seinen besonderen Lohn je nach der Mühe, die er aufgewendet hat. (1 Kor 3, 7-8) |
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