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Missionsschwestern |
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Pater Paul Sonntag SRA (1875-1958) Mitbegründer Paul Sonntag wurde am 9. Juni 1875 in Kanth im Kreis Breslau (Schlesien) geboren. Im November 1894 schloss er sich Pater Bodewigs Kölner Gruppe an, und erhielt den Ordensnamen „Bruder Michael“. Ab diesem Zeitpunkt war P. Bodewigs Vision von der Missionierung Indiens endgültig auch zu seinem Lebensinhalt geworden. Paul Sonntags Bedeutung als Wegbereiter für die Gründung unserer Missions-Kongregation kann nicht ausreichend genug hervorgehoben werden. Denn er war es, der die ursprüngliche Vision und das Charisma P. Bodewigs bewahrte und weitergab. Ausschließlich seinem entschlossenen Einsatz war es zu verdanken, dass unsere Kongregation einen Neubeginn starten konnte. Mit den Worten „Wien ist Eure Zukunft“, hatte P. Bodewig bereits 1905 eine Gruppe von Schwestern und Brüdern seiner Gemeinschaft in die damalige Hauptstadt der k.u.k. Monarchie entsandt. Bereits ein Jahr später stieß auch Paul Sonntag zu dieser Gruppe und schon bald wurde er zur Seele der Wiener Gemeinschaft. Er arbeitete unermüdlich an der Verwirklichung von Pater Bodewigs missionarischer Vision. In seinem unerschütterlichen Vertrauen auf den Willen Gottes war er überzeugt, dass seine Bemühungen eines Tages – wie im Gleichnis vom Weizenkorn – auf fruchtbaren Boden fallen würden. 1908 gründete er den „Missionsverlag für Indien“; ab dem Jahre 1909 erschien die Missionszeitschrift „Licht und Liebe“. Mit der Hoffnung, dass daraus einmal eine Missionsgesellschaft für Indien entstehen könnte, initiierte er 1912 ein eigenes „Komitee zur Förderung der Indien-Mission“. Erster Präsident dieses Komitees war der Kanonikus von St. Stephan, Freiherr Dr. Leonard di Pauli, als Vizepräsident fungierte damals schon Dr. Theodor Innitzer. Bald wurde das Komitee in einen Missionsverein mit dem Namen „Katholisches Missionswerk für Indien“ umbenannt, den Kardinal Friedrich Gustav Piffl unter seinen persönlichen Schutz stellte. Paul Sonntag wollte mit seinem Missionswerk aber nicht nur Spenden für die Indien-Mission sammeln, sondern mit seinen Vorträgen und Artikeln vor allem auch junge Menschen für die Evangelisierung Indiens begeistern. Kardinal Innitzer beschrieb Paul Sonntags Einsatz mit folgenden Worten: „Rastlos und unermüdlich arbeitete Sonntag ungedacht der sich mitunter häufenden Schwierigkeiten an dem begonnenen Werk weiter, und Gottes Segen war sichtbar mit ihm.“ Unter dem Wahlspruch „Alles für Jesus und die Mehrung des Reiches Gottes in Indien“, hatte das Werk seine Tätigkeit begonnen, und im Herbst 1919 konnte mit der Vorbereitung für die – von Pater Bodeweg bereits seit 1889 propagierte – „Zanana-Mission“ begonnen werden. („Zananas“ waren die indischen Frauengemächer, zu denen fremde Männer keinen Zutritt hatten.) Am 12. Oktober 1919 beschloss der Vorstand des Katholischen Missionswerkes die „Zanana-Mission“ zu fördern, und bereits im März 1920 wurde in St. Blasien im Schwarzwald (Diözese Freiburg) die „Gesellschaft der Zanana-Mission für Frauen“ gegründet. Theodor Innitzer, der seit 1912 der Vizepräsident und geistliche Direktor des „Vereins des katholischen Missionswerkes für Indien“ war, wurde zu einem der eifrigsten Unterstützer der Idee, diese Gesellschaft in eine Kongregation für die direkte Evangelisation Indiens umzuwandeln. Mit seiner Hilfe verfasste Paul Sonntag die Konstitutionen für die neue Missions-Kongregation „Königin der Apostel“ und bat Papst Benedikt XV. um die kirchliche Genehmigung. Am 8. Mai 1923 wurde die kirchliche Approbation erteilt und am 1. Juli 1923 erfolgte die kanonische Errichtung durch Kardinal Gustav Piffl. Paul Sonntag wurde erstes Mitglied der neuen Kongregation und Theodor Innitzer wurde zum ersten Generaloberen ernannt. Pater Paul Sonntag über die Aufgaben der Zanana-Missionarinnen „Eine neue Lebensweise ist erfordert von den Mitgliedern der neuen Kongregation: Die Missionarin hat nicht zwischen den stillen Klostermauern zu sitzen und den geregelten Gang der klösterlichen Tagesordnung zu befolgen, sondern sie muss hinaus in die arge nichtchristliche Welt und zu den Frauen, in deren eigene Behausungen vorzudringen suchen und dort mit unerschöpflicher Geduld und flammender Liebe immer neue Mittel und Wege finden, um Zugang zu den Ohren und Herzen dieser Armen und Verlassenen zu gewinnen.“ Literatur
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