Unser
Heim wurde im Jahr 1972 für mit Lepra infizierte
Patienten eröffnet. 2003 erklärte die indische Regierung
Lepra für ausgerottet und stoppte jede Art von
Unterstützung. Somit stand das Gebäude leer und wir
begannen die Kinder von Lepra- oder von
HIV/AIDS-infizierten Eltern, von Armut betroffene
Kinder, Waisen und Halbwaisen aufzunehmen, um ihnen
freies Internat und freie Ausbildung zu ermöglichen. Die
Regierung kündigte an, dass alle Heime eine
Registrierung brauchen. Somit wurde das Heim, 50 Jahren
nach der Gründung, als „Nirmala Waisenhaus und
Rehabilitationszentrum“ registriert. Die Anerkennung
durch die Regierung war eine Ermutigung durch das
Nirmala Waisenhaus ein Zeichen im Leben vieler Menschen
zu setzen: freundlich, fürsorglich, liebevoll,
akzeptierend und zuhörend zu sein.
Die Kinder kommen aus Familien mit verschiedenen
Problemen, wie Trennung der Eltern, zerbrochene
Familien, Trunkenheit in der Familie, Mangel an Liebe
und Verständnis zwischen den Eltern, Armut, usw. und
suchen Aufnahme in unserem Heim. Die Kinder, die in
unserem Internat wohnen, werden zur Ausbildung in die
benachbarten Schulen geschickt. Im Heim bekommen die
Kinder Nachhilfeunterricht. Es werden auch
Aufklärungskurse gegeben, Beratung nach Bedarf und wir
organisieren Freizeit- und Kulturprogramme. Wir achten
auch auf ihre Persönlichkeitsbildung und
Verhaltensänderungen. Wir geben ihren physischen,
spirituellen, emotionalen und psychologischen
Bedürfnissen entsprechend, Bedeutung. Wir behandeln sie
mit einer Haltung der Liebe und Hingabe. Wir dienen ohne
Berücksichtigung von Hautfarbe oder Konfession.
In der Zeit der Covid-19-Pandemie wurden die Kinder und
alle im Haus arbeitenden Personen gebeten, die
Sicherheitsmaßnahmen ordnungsgemäß zu befolgen, wie z.B.
Masken zu tragen, häufig Händedesinfektionsmittel zu
verwenden, soziale Distanz zu halten, etc. Jeder Platz
im Haus wurde desinfiziert.
Zeitplan und Feiern. Es ist sehr
wichtig, einen festen Zeitplan für diese Kinder zu
haben, um ihnen Disziplin näher zu bringen. Die Kinder
müssen lernen mehr Verantwortung für ihr eigenes Leben
und für das Gemeinwohl zu übernehmen. Es leben hier
Kinder unterschiedlicher Herkunft und damit ist es
schwer sie auf ein gemeinsames Niveau zu bringen. Daher
ist dieser Zeitplan so angelegt, dass die Kinder
gleichzeitig ein vorgegebenes Programm verfolgen. Dieser
Stundenplan bewirkt ein umfassendes Wachstum für jedes
Kind, da er auf eine ganzheitliche Förderung der Kinder
ausgerichtet ist. Den Kindern wird ausreichend Zeit für
das Lernen gegeben, aber sie erhalten auch ausreichend
Zeit für Entspannung und Unterhaltung. Zwei verschiedene
Zeitpläne werden in diesem Haus befolgt. Während der
Wochentage konzentriert sich der Stundenplan auf das
pädagogische Wohl der Kinder und während der Freizeit
gibt der Stundenplan den Kindern viel Raum zum Genießen,
Entspannen, Spaß zu haben und sich wohlzufühlen.
Wie jeder auf der Welt lieben auch die Kinder das
Feiern. Wir haben zwei Arten von Feiern, nämlich Feiern
des Patriotismus und Feiern unserer Traditionen. Der
Unabhängigkeitstag und der Tag der Republik sind die
beiden großen Feste, die unsere Nation betreffen, und
wir feiern sie mit großer Ehrfurcht.
Wir feiern aber auch andere Feste wie Deepavali, Pongal,
Kindertag, Weihnachten, Neujahr, Ostern usw. Zum Wohle
und zur Freude der Kinder organisieren wir viele
Programme.
Das Heim ist für viele Kinder ein Ort, um ihr Ziel zu
erreichen, da dieser Ort sie prägt, motiviert und ihnen
hilft, pädagogisch, körperlich und in allen möglichen
Dimensionen zu wachsen. Die Kinder drücken ihre
allgemeine Freude aus, in diesem Heim zu sein. Sie sind
von Freude überwältigt, da sie Zugang zu vielen
Grundbedürfnissen haben, die ihnen zu Hause fehlten. Sie
können die gewaltigen Veränderungen in ihrem Leben
selbst erleben. Sie sind voller Dankbarkeit gegenüber
der Unterstützung, die ihnen gewährt wird. Wir freuen
uns, diesen Dienst den uns anvertrauten Menschen durch
unsere Gemeinschaft, insbesondere im Nirmala-Heim,
Kovilur, zu erweisen.
Gott hat uns seine Mission anvertraut, deshalb tun wir
das Beste für das Wohl unserer Brüder und Schwestern.
Wir danken Gott dafür, dass er uns die Möglichkeit
gegeben hat, diesen verlassenen und ausgegrenzten
Menschen zu dienen. Wie es in der Bibel heißt: „Hilf,
als ob jede Handlung auf Gottes Befehl erfolgt. Lass
deine Taten Gott ehren“.
Kennwort: „Bedürftige Kinder“
Sr. M. Donia Kannamthara SRA