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Missionsschwestern |
Projekt: "Schicksals-Familien" BlindenschuleJeevan Jyoti, Varanasi (aus Mission 2021_11) Covid 19 hat ganz Indien und vor
allem auch die Region rund um Varanasi hart getroffen.
Überall verloren Menschen ihre Arbeit, am härtesten
unter der Pandemie zu leiden hatten wie immer jene, die
am Rande der Gesellschaft um ihr Überleben kämpfen:
Tagelöhner, Slum- und Dorfbewohner, Menschen mit
Behinderungen.
In
dieser schwierigen Situation wurden mit Hilfe des, von
der Blindenschule Jeevan Jyoti bereits vor vielen Jahren
gegründeten
Dorf-Rehabilitations-Programms (Community Based
Rehabilitation – CBR) mehr als 500 Familien mit
Lebensmittelpaketen versorgt; hunderten Kindern und
Jugendlichen wurde beim Ausfüllen von Anträgen auf
staatliche Unterstützung geholfen; unsere LehrerInnen
gingen in die umliegenden Dörfer, um Kinder mit Seh- und
anderen Behinderungen, die wegen des Corona-Lockdowns
keine Möglichkeit hatten, am Unterricht teilzunehmen,
daheim zu unterrichten.
Arbeitslos durch Ausgangssperre
Sukku
wurde als viertes Kind eines armen Tagelöhners geboren,
der sich die Medikamente zur Behandlung der
Kinderlähmung seines Sohnes nicht leisten konnte. Und
auch für eine Ausbildung reichte das Geld nicht aus. So
kam es, wie es kommen musste: Auch Sukku wurde ein
Landarbeiter, der so gut es ging zum Unterhalt der
Familie beizutragen versuchte. Begleitet von Jeevan
Jyoti- SozialarbeiterInnen gelang es ihm, sich eine
kleine Existenz aufzubauen. Bis zum Beginn der
Corona-Pandemie konnte Sukku, mittlerweile verheiratet
und selbst Vater von drei Kindern, seine Familie gut
über Wasser halten. Doch mit den strengen
Ausgangssperren war das vorbei. In seiner Verzweiflung
wandte er sich an unser CBR-Team und wir halfen ihm beim
Aufbau eines kleinen Gemüsehandels: Zeitig in der Früh
besorgt er seine Ware, die er dann bis zum späten Abend
mit einem Lastenrad zu den Kunden bringt. Kein Geschäft
um reich zu werden, aber, so Sukku, „hungrig geht nun
niemand mehr zu Bett!“
Erfolgreicher Neubeginn
Fast
aussichtslos schien das Schicksal von
Dharmraj,
der bis zu dem Tag, als ihn einer unserer Sozialarbeiter
zusammengekauert in einer Ecke sitzend vorfand, das
kleine Lehmhaus seiner Eltern im Dörfchen Raghunathpur
noch nie verlassen hatte. Der heute 10-Jährige leidet
unter einer spastischen Lähmung der rechten
Gehirnhälfte, die, da sich die Eltern keinen Arztbesuch
leisten konnten, zuvor noch nicht einmal richtig
diagnostiziert worden war. Dank dreijähriger gezielter
Physiotherapie in Jeevan Jyoti geht es Dharmraj nun so
gut, dass er praktisch selbständig geworden ist. Doch
auf seine Familie wartete bereits die nächsten
Schicksalsschläge: Zunächst verlor Dharmrajs Mutter
während des Lockdowns ihre Arbeit, und dann starb ihre
Schwester an Corona. Nun hatte sie zu den eigenen vier
noch drei weitere Kinder zu versorgen – während des
Lockdowns ein Ding der Unmöglichkeit! Umso dankbarer war
die Familie, als Jeevan Jyoti ihr einen kleinen
Gemischtwarenladen einrichtete, der nun bereits soviel
abwirft, dass die Familie gut über die Runden kommt.
Ein weiteres Beispiel dafür,
Sr. M.
Sweta D’Britto SRA |
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