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Missionsschwestern |
Projekt: Uganda, Afrika ... Zeichen der Hoffnung am Horizont (aus Mission 2020_01)
Unsere Bemühungen um eine Verbesserung der
Lebensbedingungen für die Bewohner in den Elendsvierteln
am Stadtrand von Jinja und in einigen entlegenen Dörfern
machen in den einzelnen Bereichen gute Fortschritte.
Dankbar dürfen wir besonders auf das vergangenen Jahr
2019 als eine zwar arbeitsreiche, aber erfüllte Zeit
zurückblicken: Es war der erste Jahrgang, an dem unsere
Volksschulkinder zur staatlichen Abschlussprüfung
angetreten sind. Diese Prüfung ist hier in Uganda sehr
wichtig und ausschlaggebend für den weiteren
Bildungsweg. Die Kinder an unserer Schule kommen alle
aus ärmlichen Verhältnissen, wo die Eltern um das
tägliche Überleben kämpfen müssen und keine Zeit finden,
sie beim Lernen zu unterstützen. Doch ist es
erstaunlich, welche Talente sowie geistigen und
Fähigkeiten diese Kinder entwickeln. Durch eine gute
Schulbildung steht ihnen der Weg in eine
hoffnungsvollere Zukunft offen.
Fachkräfte
gefragt
Von besonderer Bedeutung sind in der heutigen Zeit die
berufsbildenden Schulen, denn für die wirtschaftliche
Entwicklung werden gut ausgebildete Fachkräfte benötigt.
Deshalb haben wir unsere berufsbildende Schule für
Mädchen aus dem Slum um zwei Unterrichtsfächer
erweitert, um den gegenwärtigen Anforderungen besser
entsprechen zu können. Mit Unterstützung seitens unserer
Wohltäter konnten wir die für Computer-Ausbildung
benötigten Geräte anschaffen und einen
Französisch-Lehrer anstellen. Dadurch erhalten unsere
Absolventinnen nun ein anerkanntes Diplom, mit dem sie
leicht und schnell eine Anstellung finden.
In den Elendsvierteln laufen vielfältige Programme, um
den Frauen, auf denen die Hauptlast für den Unterhalt
der Familien liegt, Unterstützung zu verschaffen. Sr.
Cindrella hat mit ihrem Team von Sozialarbeiterinnen 200
Gruppen mit je 20 bis 25 Frauen gebildet, die sich in
regelmäßigen Abständen treffen, um im Hinblick auf ihre
Probleme und Sorgen zu beraten und gemeinsam nach
Lösungen zu suchen. In den Gruppen wird ihr Wissen
bezüglich Hygiene, Ernährung, Impfungen sowie gesunde
Lebensführung erweitert und ihr Selbstbewusstsein
gestärkt. Zahlreiche Frauen haben bisher ebenso vom
Angebot der Abendschule Gebrauch gemacht und die
Grundbegriffe in
Schreiben,
Lesen und Rechnen erworben. Die Frauen haben auch
Möglichweit, einen Nähkurs zu besuchen oder ein
kurzfristiges Darlehen in Anspruch zu nehmen.
Behinderte
Kinder
Besonderer Zuwendung bedürfen Frauen mit behinderten
Kindern. Hier gilt es, viel und eindringlich
Aufklärungsarbeit zu leisten, denn diese Kinder werden
aus Aberglauben als Fluch betrachtet, gelten als
Hexenkinder und werden daher vernachlässigt. Durch
Vermittlung unserer Sozialarbeiterinnen konnten in
letzter Zeit einige dieser Kinder durch Vernetzung mit
anderen Organisationen gefördert werden. Zwei Kindern
mit Hydrocephalus konnte eine Operation ermöglicht
werden, die erfolgreich verlaufen ist. Einige taubstumme
Kinder konnten in eine Schule aufgenommen werden, wo sie
auch eine berufliche Ausbildung erhalten, etliche werden
durch Physiotherapie behandelt und die Mütter im
richtigen Umgang je nach Art der Behinderung
eingeschult. Chronische Unterernährung ist bei den
Bewohnern im Slum weit verbreitet. Die Folgen sind
vielfältig und beeinträchtigen meist das ganze Leben.
Durch
Unterstützung seitens unserer Wohltäter können
wir an 50 hochgradig unterernährte Kinder regelmäßig
wertvolle Zusatznahrung austeilen und damit ihre
physische und geistige Entwicklung gewährleisten.
Medizinische
Hilfe
Das öffentliche Gesundheitswesen in Uganda liegt sehr im
Argen, deshalb erfreut sich unsere Klinik im Slum eines
regen Zustroms. Zweimal wöchentlich betreuen wir auch
Kranke in entlegenen Dörfern. Im vergangenen Jahr haben
wir, unterstützt von zwei lokalen qualifizierten und
sehr engagierten Ärzten 25.653 Patienten behandelt.
Aberglauben ist in Bezug auf Krankheiten in der
Bevölkerung noch allgemein tief verwurzelt und
verhindert oft eine rechtzeitige und notwendige
Behandlung. Es ist deshalb erforderlich, unsere
Patienten über die wahren Ursachen aufzuklären. Die
Lebensqualität in den Slums hier ist ja extrem niedrig,
besonders hinsichtlich der Versorgung mit sauberem
Trinkwasser, ausreichender Ernährung, gesundem Wohnraum
und Arbeitsmöglichkeiten. Dieses Ziel liegt für viele
unserer Mitmenschen hier noch in weiter Ferne.
Die Sorge um Kranke und Hilfe für die Armen sind seit
jeher ein fester Bestandteil kirchlicher Missionsarbeit,
Dazu bieten sich hier in unserem Wirkungskreis viele
Gelegenheiten. An unserer Schule erteilen zwei
Schwestern Religionsunterricht und die Kinder beteiligen
sich mit Eifer an der monatlichen Schulmesse. In unserer
Pfarre unterrichtet eine Schwester jeden Sonntag
Katechismus und bereitet die Kinder und Jugendlichen auf
die Erstkommunion und Firmung vor. Auch in unseren
anderen Aufgabenbereichen sind wir bestrebt, den
Menschen christliche Werte zu vermitteln. Zwar sind rund
60 % der Einwohner von Uganda Christen, doch viele
Menschen, die es hierher in die Elendsviertel
verschlagen hat, kommen aus anderen Gegenden und haben
noch nie von Christus und seiner Botschaft gehört. Als
Missionsschwestern sind wir besonders aufgerufen,
Zeichen zu setzen, dass das Reich Gottes in der
Dunkelheit unserer Welt in Christus bereits aufgestrahlt
ist. |
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