„Preshita
Rani“
(Königin de Apostel) heißt unsere dortige Niederlassung,
auf der wir schon seit Ende der 70er Jahre tätig sind.
Der Ort, ein größeres Dorf, liegt auf einer dem
indischen Festland vorgelagerten Insel in der „Kuttanad-Senke“
an der Malabarküste, dem geografisch tiefsten Punkt auf
dem indischen Subkontinent. Poovam ist umgeben von
Reisfeldern und Tümpeln und durch einen Transportweg mit
dem Festland verbunden, der jedoch bei den in dieser
Region schweren Monsunregen unpassierbar wird. Dann
sitzen die Leute fest und müssen oft auch von lokalen
öffentlichen Einrichtungen in sichere Unterkünfte
gebracht werden.
Die rund 300 Familien leben
hauptsächlich vom Fischfang, etwas Landwirtschaft und
Gelegenheitsarbeit. Die Insel liegt im Distrikt Kottayam;
kirchlich gehört das Gebiet zum Territorium der
Lateinischen Diözese Vijaypuram. Die Bewohner sind ihrer
Religion nach mehrheitlich Christen. Im Hinblick auf die
Bedürfnisse der durchwegs armen Bevölkerung waren unsere
Schwestern von Anfang an hauptsächlich im
Gesundheitswesen, Sozialarbeit und in der Pastoral
tätig. Unsere Erste-Hilfe Station ist rund um die Uhr
geöffnet, wofür die Leute sehr dankbar sind.
Von
einer neuen Notlage gefordert.
In den letzten Jahren ist die
Zunahme von Erkrankungen an Krebs für die Bevölkerung in
dieser Region zu einem großen Problem geworden. Die
häufige Anwendung von Chemikalien vor allem in der
Landwirtschaft verseucht Boden und Wasser. Der
Zusammenhang dürfte offensichtlich sein, wie auch
Studien der WHO in dem dicht bevölkerten Landstrich
bestätigen. Die Umgebung von Poovam und andere Gegenden
im Kottayam-Distrikt sind besonders betroffen, denn es
ist Tiefland mit häufigen Überflutungen.
Das
medizinische Kolleg in Kottayam ist in dieser Region die
einzige öffentliche Einrichtung für Krebskranke, doch
die Kapazität reicht bei weitem nicht aus. Im Endstadium
sind Palliativstationen, die von caritativen
Einrichtungen geführt werden, die einzige Hilfe für die
betroffenen Familien. Diese Zentren sind hier in einem
eigenen Verein koordiniert und werden teils auch
ehrenamtlich betreut. Eine dieser Pflegestationen ist
auch die unsrige: „Preshita Rani Pain & Paliiative
Cancer care centre“ in Poovam, dass im September 2008
für damals sieben Kranke eröffnet wurde. Sr. Denis und
Sr. Vinaya kümmern sich, unterstützt von zwei
Helferinnen, liebevoll um deren Betreuung.
Die
kleine Pflegestation wird durch ehrenamtlich Hilfe und
kleine Spenden finanziert und sowohl die Kranken wie
auch deren Angehörige werden psychologisch und
spirituell begleitet. Manchmal sind es auch ganz
mittellose und einsame Personen, die keine Angehörigen
mehr haben. In solchen Fällen kümmern sich Leute aus der
Pfarre um das Begräbnis.
Aus Platzgründen und Mangel an Behelfen mussten wir in
den vergangenen Jahren immer wieder dringliche Fälle
abweisen. Wir haben uns deshalb zu einer Erweiterung
unserer Palliativ-Station mit verbessertem Angebot
entschlossen und vier zusätzliche Zimmer angebaut. Noch
fehlen die Einrichtung sowie verschiedene Behelfe, denn
unsere finanziellen Mittel sind begrenzt. Wir danken
deshalb für jede Hilfe, die ja den Ärmsten zugute kommt.
Sr. M. Jonila Chundamalakunnel SRA