Missionsschwestern

Königin der Apostel

Projekt:  "Unterstützung für Palliativ-Station in Poovam/Kerala" (aus Mission 2019_09)

PalliativstationPreshita Rani“ (Königin de Apostel) heißt unsere dortige Niederlassung, auf der wir schon seit Ende der 70er Jahre tätig sind. Der Ort, ein größeres Dorf, liegt auf einer dem indischen Festland vorgelagerten Insel in der „Kuttanad-Senke“ an der Malabarküste, dem geografisch tiefsten Punkt auf dem indischen Subkontinent. Poovam ist umgeben von Reisfeldern und Tümpeln und durch einen Transportweg mit dem Festland verbunden, der jedoch bei den in dieser Region schweren Monsunregen unpassierbar wird. Dann sitzen die Leute fest und müssen oft auch von lokalen öffentlichen Einrichtungen in sichere Unterkünfte gebracht werden. Die rund 300 Familien leben hauptsächlich vom Fischfang, etwas Landwirtschaft und Gelegenheitsarbeit. Die Insel liegt im Distrikt Kottayam; kirchlich gehört das Gebiet zum Territorium der Lateinischen Diözese Vijaypuram. Die Bewohner sind ihrer Religion nach mehrheitlich Christen. Im Hinblick auf die Bedürfnisse der durchwegs armen Bevölkerung waren unsere Schwestern von Anfang an hauptsächlich im Gesundheitswesen, Sozialarbeit und in der Pastoral tätig. Unsere Erste-Hilfe Station ist rund um die Uhr geöffnet, wofür die Leute sehr dankbar sind.

Von einer neuen Notlage gefordert. In den letzten Jahren ist die Zunahme von Erkrankungen an Krebs für die Bevölkerung in dieser Region zu einem großen Problem geworden. Die häufige Anwendung von Chemikalien vor allem in der Landwirtschaft verseucht Boden und Wasser. Der Zusammenhang dürfte offensichtlich sein, wie auch Studien der WHO in dem dicht bevölkerten Landstrich bestätigen. Die Umgebung von Poovam und andere Gegenden im Kottayam-Distrikt sind besonders betroffen, denn es ist Tiefland mit häufigen Überflutungen.

Das medizinische Kolleg in Kottayam ist in dieser Region die einzige öffentliche Einrichtung für Krebskranke, doch die Kapazität reicht bei weitem nicht aus. Im Endstadium sind Palliativstationen, die von caritativen Einrichtungen geführt werden, die einzige Hilfe für die betroffenen Familien. Diese Zentren sind hier in einem eigenen Verein koordiniert und werden teils auch ehrenamtlich betreut. Eine dieser Pflegestationen ist auch die unsrige: „Preshita Rani Pain & Paliiative Cancer care centre“ in Poovam, dass im September 2008 für damals sieben Kranke eröffnet wurde. Sr. Denis und Sr. Vinaya kümmern sich, unterstützt von zwei Helferinnen, liebevoll um deren Betreuung. Die kleine Pflegestation wird durch ehrenamtlich Hilfe und kleine Spenden finanziert und sowohl die Kranken wie auch deren Angehörige werden psychologisch und spirituell begleitet. Manchmal sind es auch ganz mittellose und einsame Personen, die keine Angehörigen mehr haben. In solchen Fällen kümmern sich Leute aus der Pfarre um das Begräbnis. Aus Platzgründen und Mangel an Behelfen mussten wir in den vergangenen Jahren immer wieder dringliche Fälle abweisen. Wir haben uns deshalb zu einer Erweiterung unserer Palliativ-Station mit verbessertem Angebot entschlossen und vier zusätzliche Zimmer angebaut. Noch fehlen die Einrichtung sowie verschiedene Behelfe, denn unsere finanziellen Mittel sind begrenzt. Wir danken deshalb für jede Hilfe, die ja den Ärmsten zugute kommt.

Sr. M. Jonila Chundamalakunnel SRA

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